Pressetext
Vom 21. Januar bis zum 5. März 1994 werden in den Räumen der Galerie Michael Werner sieben Bilder der amerikanischen Künstlerin Agnes Martin ausgestellt.
Die 81-jährige Künstlerin lebt und arbeitet zurückgezogen in New Mexico. Sie wurde im letzten Jahr durch eine retrospektiv angelegte Wanderausstellung gewürdigt, die im Whitney Museum in New York begann und in weiteren Stationen in den USA zu sehen war und schließlich im Centro Reina Sofia in Madrid endet.
Die sieben in der Galerie Michael Werner ausgestellten Bilder sind zwischen 1985, 1990 und 1991 entstanden. Die stets quadratischen Bilder sind durch feine horizontale Graphitlinien gegliedert. Die anmutenden Farben, blaß ausgewaschen, lassen die Malerei transparent wirken. Es entsteht eine Assoziation von Licht und Atmosphäre, die Leichtigkeit, Schwerelosigkeit gegenüber der strengen Geometrie des Quadrates und der Linien vermittelt. Die horizontal linierten Bilder erinnern an einen diesigen Meereshorizont, mit aufgelösten Konturen, die sich zu Linien umformen. Zitat Agnes Martin:
"Meine Bilder haben weder Gegenstand noch Raum noch Linien oder etwas anderes - keine Formen. Sie sind Licht. Lichtheit, sie handeln vom Verschmelzen, von Formlosigkeit, vom Auflösen der Form. Vor dem Ozean würdest du nicht an Form denken."
Die Bilder sind das Ergebnis eines intensiven, bewegten Malvorgangs. Mit einer Intensität verfolgt Agnes Martin Tag um Tag unablässig eine Bildvorstellung. In dieser Unbeirrbarkeit enstehen asketische Bilder von ungewöhnlicher Reinheit und befreit von jeglichem Zuviel.